Pfarrei

von Anita Irl

Anna Schäffer Gebetstag fast wie früher gefeiert

 

Bischof Voderholzer ehrt Pfarrer Bauer

 

Wenn es auch nicht so war wie vor Corona, so war der  Anna Schäffer Gebetstag 2021 fast so wie in früheren Jahren.

Bereits ab 8:30 Uhr versammelten sich die Gläubigen, um sich mit dem Rosenkranzgebet auf die Heilige Messe um 9:00 Uhr einzustimmen.

 

Zur Begrüßung der Gottesdienstbesucher wies Pfr. Bauer auf den stark eingeschränkten Lebensraum Anna Schäffers hin und bat die Gläubigen, sich an ihr ein Beispiel zu nehmen, die momentan doch einschränkenden Hygienemaßnahmen zu beachten sowie in Geduld zu ertragen.

 

Franziskanerpater Christoph Kreitmeir, Hauptzelebrant und Prediger des Vormittagsgottesdienstes, stellte sich als Krankenseelsorger aus Ingolstadt vor, der in seinem Herzen alle 1300 Patienten des Klinikums Ingolstadt zu diesem Gottesdienst mitgebracht hat. Zusammen mit den Anliegen aller Anwesenden möchte er die Messe zu Ehren der hl. Anna Schäffer feiern.

 

In seiner Predigt erzählte er, wie ihn vor vielen Jahren ein alter Chinamissionar aus dem Franziskanerkonvent Ingolstadt zum ersten Mal mit nach Mindelstetten zum Grab der heiligen Anna mitgenommen hat. Seit dieser Zeit kommt er regelmäßig, um das eigene Leid aber auch das Leid der ihm anvertrauten Kranken an ihr Grab zu bringen.

 

Durch seine anspruchsvolle, aber auch erfüllende Arbeit als Krankenhausseelsorger ist er täglich mit dem menschlichen Leben und Leiden konfrontiert. Aus dieser seiner reichen Erfahrung erzählte er viel in seiner Predigt: so z. B. „Die Menschen sind Sinnsucher – gerade auch im Leiden“ und „.. das Geheimnis des Lebens und des Leidens enträtseln zu können, ist unser aller Lebensaufgabe“, „… Jesus Christus gibt dem Leben und dem Leiden einen Sinn..“, „… Jesus lebte nicht nur vor 2000 Jahren, sondern auch heute…“

 

Ein Erlebnis vor einiger Zeit auf einem Bahnsteig in seiner Heimatstadt hat ihn tief geprägt. Damals kam ein Betrunkener auf ihn zu und fragte, ob er an Gott glaube. Als er diese Frage mit Ja beantwortete, sagte der Betrunken: „Mensch, hast du es gut!“

Die ganze Predigt kann unter folgendem Link angehört werden:

 

https://hearthis.at/christoph-kreitmeir/predigt-am-gedenktag-der-hl-anna-schaffer-in-mindelstetten-am-26-juli-2021/

 

Nach der Eucharistiefeier und Kommunion brachte P. Kreitmeir noch einmal seine Freude zum Ausdruck, die Heilige Messe am Grab der hl. Anna gefeiert haben zu dürfen.

 

Eine weitere Messe um 11:00 Uhr zelebrierte Domvikar Georg Schwager aus Regensburg. Der Leiter der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungen in der Diözese Regensburg ist ein großer Anna Schäffer Verehrer und regelmäßiger Gast bei den Gebetstagen in Mindelstetten. In seiner Predigt ließ er die Heilige zu Wort kommen und zitierte aufbauende und tröstende Passagen aus ihren Briefen.

 

Nach dieser Messe, sowie nach der Andacht der Anna-Schäffer-Bruderschaft um 14:00 Uhr spendete er den Einzelsegen mit der Reliquienmonstranz der heiligen Anna Schäffer.

 

Gelegenheit zum stillen Gebet am Grab Annas bot sich für die Pilger während des ganzen Nachmittages.

Jugendliche und Kinder aus der Pfarrei beteten dann ab 17:30 Uhr den Psalter vor.

 

Begleitet mit den Fahnen der örtlichen Vereine und den Vertretern des öffentlichen Lebens zogen  dann um 19:00 Uhr der Regensburger Diözesanbischof, Dr. Rudolf Voderholzer mit Ortspfarrer Johann Bauer und weiteren Konzelebranten aus dem Dekanat Pförring auf das Altarpodium.

 

Dort begrüßte Pfr. Bauer den Hochwürdigsten Herrn Bischof, sowie seine Mitbrüder im priesterlichen Dienst und alle Gläubigen. Er erinnerte nochmals kurz an die einzuhaltenden Hygienevorschriften und an das Beispiel Anna Schäffers, deren Leben sich auf ein Zimmer beschränkte, aber nach „oben“ offen war, so dass sie heilig werden konnte.

 

Der Bischof eröffnete die Messfeier mit einem Blick zu den dunklen Wolken am Himmel und meinte, wenn von jedem Lied eine Strophe weniger gesungen wird, kann die Messe hoffentlich ohne Regen gefeiert werden. Er lud  alle Besucher ein, diesen Gottesdienst mit ihm als dreifache Dankmesse mitzufeiern. Sein Dank gilt

 

- Papst Franziskus, der den letzten Sonntag im Juli - angelehnt an die Nähe zum 26. Juli, des Festes Joachim und Anna, die ja die Großeltern Jesu waren - heuer zum Welttag der Großeltern und der älteren Menschen erklärt hat.

 

- für neun Jahre Heiligsprechung Anna Schäffers und ihrer Fürbitte für uns alle. Ein besonderes Gedenken möchte er dabei dem im Frühjahr verstorbenen Prälaten Emmeram  Ritter geben, der maßgeblich an der Selig- und Heiligsprechung Anna Schäffers beteiligt war und die große Anna Schäffer Biografie verfasst hat sowie

 

- Pfr. Johann Bauer, der sich seit 37 Jahren unermüdlich für die Pfarrei Mindelstetten und die Wallfahrt zur hl. Anna Schäffer einsetzte und zum 1. Sept in den Ruhestand geht.

 

Die ersten beiden Punkte faltete Bischof Voderholzer in der Predigt aus, wobei er die Wichtigkeit des Glaubenszeugnisses der Großeltern und der älteren Generation bei der Glaubensverkündigung betonte. Gerade in dieser Generation sind es oft die Großeltern, die wichtige Glaubensinhalte an die Enkel weitergeben.

 

Die heilige Anna Schäffer hat maßgeblich zu ihren Lebzeiten auch als Glaubensbotin gewirkt, so der Bischof weiter und sei bis herauf in unsre Zeit durch ihr authentisches Leben zu eine Apostelin der Neuevangelisierung geworden.

 

Nach der Eucharistiefeier und der Spendung der Kommunion bedankte sich Pfarrer Bauer bei allen, die mitgeholfen haben, den diesjährigen Anna Schäffer Gebetstag vorzubereiten und durchzuführen. Anschließend lud er den Bischof ein, den Segen zu spenden.

 

Mit einem Lächeln bat daraufhin  der Bischof, bevor er den Segen spendet, ihm noch zwei Minuten zu geben, denn er möchte den eingangs erwähnten Dank an Pfr. Bauer konkret aussprechen und ihn für sein segensreiches Wirken in den letzten Jahrzehnten ehren. Nach einer ausführlichen Laudatio überreichte er Pfr. Bauer einen Dankesbrief der Diözese. Die anwesenden Gläubigen stimmen mit einem langanhaltenden Applaus den Ausführungen des Bischof zu.

 

Nach dem abschließenden bischöflichen Segen und dem gemeinsam gesungenen Te Deum löste sich die Gottesdienstversammlung rasch auf, denn die bis dahin wenigen Regentropfen während des Gottesdienstes  wuchsen sich am Ende  zu einem kräftigen Landregen aus.

 

So war der Anna Schäffer Gebetstag 2021 wie immer ein sehr segensreicher Tag und der äußere Rahmen fast wie vor Corona.

 

 

 

 

Bischof Voderholzer ehrt Pfarrer Bauer
Bischof Voderholzer ehrt Pfarrer Bauer

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