Leben & Wirken
Reliquien
1. Verehrung
Reliquien sind sterbliche Überreste von Heiligen oder Seligen, die der gläubige Christ verehrt und durch die er sich mit jenen vorbildlichen Menschen verbunden fühlt. Man trägt sie entweder bei sich oder bewahrt sie an einem würdigen Ort auf. Sie werden manchmal auch öffentlich verehrt. Sie laden zum vertrauensvollen Gebet ein und erinnern daran, dass die Heiligen und Seligen vom Himmel her unsere Fürbitter sind und dass wir alle zur großen Gemeinschaft der Heiligen gehören. Reliquien bringen uns die Heiligen selber nahe, und wir werden durch ihr Lebensbeispiel zu Jesus Christus geführt.
2. Berührungsreliquien
Im Fall Anna Schäffers sind wir im Besitz von zweierlei Berührungsreliquien. Vor der Seligsprechung (am 30.1.1999) und vor der Heiligsprechung (von 20. bis 28. September 2012) wurde die Gruft in der alten Pfarrkirche geöffnet. Die Gebeine Anna Schäffers wurden von einem Arzt anatomisch korrekt auf ein großes weißes Tuch gelegt. Dieses Tuch kam also mit den Gebeinen Anna Schäffers in Berührung. Es wurde einige Woche später in kleine Teile zerschnitten, wobei jeweils ein Teilchen in ein Andachtsbildchen eingefügt wurde. Sie stehen jetzt den Gläubigen als Berührungsreliquien zur Verfügung.
3. Reliquien von den Gebeinen
Bei der erwähnten zweimaligen Öffnung der Gruft Anna Schäffers entnahm man jeweils Teile von den Gebeinen der Heiligen, die dann gereinigt, desinfiziert und konserviert wurden. Sie sind, da sie vom Leib Anna Schäffers selber stammen, besonders wertvoll. Sie werden im bischöflichen Sekretariat in Regensburg aufbewahrt. Auf Anforderung können sie an Kirchen oder kirchliche Gemeinschaften (nicht an Privatpersonen) weitergegeben werden. Oft bekommen sie ihren Platz in einem Altar oder werden zur öffentlichen Verehrung aufgestellt. Aus Gründen der Pietät erlaubt der Bischof nicht, sie auf dem Postweg zu versenden. Sie müssen persönlich abgeholt und überbracht werden.
4. Der Reliquienschrein
Vor der Heiligsprechung wurde auf Veranlassung des Bischofs von Regensburg das Grabmal Anna Schäffers in der Pfarrkirche von Mindelstetten umgestaltet. Unter anderem wurde ein Reliquienschrein gefertigt, der so in das Grabmal eingepasst wurde, dass er auch herausgenommen und an anderer Stelle zur Verehrung aufgestellt werden kann. Er besteht aus einem vergoldeten Metallbehältnis in dem ein Holzkistchen liegt, das einen Teil des Wadenbeines von Anna Schäffer enthält. Dieser Reliquienschrein wurde bereits von vielen Pfarreien angefordert, in den einzelnen Kirchen zur Verehrung aufgestellt und hat an verschiedenen Orten bereits viele Beter um sich versammelt. Die Christen fühlen sich bei solchen Feiern der heiligen Anna Schäffer besonders nahe und werden dadurch zum Herrn geführt. Man kann sagen: Je mehr Anna Schäffer durch den Reliquienschrein in die Pfarreien hinaus geht, desto mehr evangelisiert sie und unterstützt die Bemühungen der Seelsorger bei der Arbeit der Neuevangelisierung ihrer Gemeinden. Auf diese überraschende Weise erfüllt sich ihr Jugendwunsch, als Missionarin tätig zu werden, doch noch. Der Schrein kann im Pfarramt Mindelstetten angefordert werden.